PERSONALDIENSTLEISTER/LEIHARBEIT
... Oder auch moderne Sklaverei. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Aber ich möchte trotzdem erläutern, was ich meine.
Viele Firmen beziehen einen Großteil Ihrer Belegschaft von den Personaldienstleistern. Begründet wird dies mit mehr Flexibilität und evtl. geringeren Kosten.
Der Mindestlohn wurde eingeführt, eine zeitliche Beschäftigungsgrenze wurde eingeführt.
Was bedeutet höhere Flexibilität?
Übersetzt heißt das, amerikanische Verhältnisse. „Ab morgen bist Du nicht mehr hier!“ Gibt es nicht mehr nur in Übersee. Es gibt keinerlei Interesse mehr, sich mit Befindlichkeiten (ich nenne das jetzt mal so) des Arbeitnehmers auseinanderzusetzen. Liegt es in seiner Person? In seinem Umfeld? An seinem Arbeitsplatz oder seinen Kollegen? Egal! Der PD schickt Ersatz!
Das Ergebnis: Keinerlei Planungsperspektive für den Arbeitnehmer mehr!
Geringere Kosten?
Kann eigentlich gar nicht sein! Arbeitnehmer aus Leiharbeit sollten bei gleicher Arbeit „eigentlich“ den gleichen Lohn erhalten wie ein Festangestellter. Das dem nicht so ist wissen wir ja. Die Personaldienstleister müssen zudem, wie jede andere Firma auch, die Ausfallzeiten kalkulieren (Urlaub, Krankheit, etc.), die Gemeinkosten umlegen (deren Büros, Licht Wärme, Post usw.), ihre (Verwaltungs-)Mitarbeiter bezahlen, die Steuern einrechnen, usw. usw. usw. Bis hin zum aufgeschlagenen Gewinn.
„Eigentlich“ kann die Stunde Leiharbeit nicht günstiger sein als die eines Festangestellten. Wenn sie günstiger ist, zahlt dies der (Leih-)Arbeitnehmer. Und jetzt kommt mir nicht mit Synergien ...
Und es kommt noch dicker!
Die Arbeitnehmer in der PD verdienen namhaft weniger. Dies bedeutet natürlich auch: weniger Sozialabgaben wie Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung usw.
Und später damit auch Mindestrente oder "Hartz".