DRIFTER 2.9, SETTINGS
Der Drifter wurde konventionell fertig gestellt (Bügelfolie, Klappenband). Die Unterseite im Blockdesign, um die Sichbarkeit in der Höhe zu gewährleisten. Das funktioniert wirklich ausgezeichnet.
Da der Schwerpunkt nach Angabe (69 mm) knapp hinter der vorderen Flächenbefestigungsschraube liegt, war von vornherein klar, dass ordentlich Gewicht unter die Kabinenhaube muss. Den Motor (MEGA 22/20/3e) hatte ich noch, 165 gr. Propeller, 20 gr. Als Steller einen Dymond Profi Evo 65 A (BEC auf 6V gesetzt), 85 gr. 3 Zellen 4000 mAh LiPo mit Akku-Box zum fixieren, 430 gr.
Ein Nachrechnen mit WinLaengs ergab exakt die 69 mm bei 8% Stabilität. Nurflügel sind schwerpunktempfindlich. Deswegen baue ich eine Akkubox ein, um immer die selbe Akkuposition sicherzustellen.
Um den Schwerpunkt zu erreichen waren so noch 390 gr Gewichte nötig. Gesamtgewicht: 3030 gr. (Werksangabe 2900 gr.) Da meiner 2 Servos mehr trägt, und diese noch hinter dem Schwerpunkt, ist das Gewicht eine Punktlandung.
Bei der Anlenkung wurde am Servo ganz innen eingehängt, an der Ruderklappe in einem Abstand von 15 mm, um die Ausschläge zu reduzieren und die Auflösung der Servos zu erhöhen. Die äußeren Klappen wurden mit Kugelkopf und doppeltem Ruderhorn angelenkt, da der Drifter manchmal beim Landen seinem Namen alle Ehre macht (driftet, quer) und dann das Ruderhorn abbricht. (Eigene Erfahrung) In doppelter Ausführung nicht mehr! Die Anlenkungen erfolgen alle von unten. Das hält die Oberseite clean! Erst recht bei den großen Ruderhörnern.
Programmierung
Nummer 1:
Die erste Idee war, die inneren Klappen als Höhenruder zu nutzen und die Äußeren als reines Querruder. Programmierung wie ein Flugzeug mit Leitwerk.
Prinzipiell funktioniert das. Allerdings war der Drifter nicht langsam zu bekommen, die Landungen waren entsprechend „heiß“! Das mit Nurflügeln mögliche „Aushungern“ durch langsames Durchziehen des Höhenruders mit resultierendem Nicken war nur ansatzweise feststellbar, teilweise neigte der Drifter zum Abriss.
Intensives Nachdenken führte zu dem Schluß, dass durch Nutzung der inneren Klappen, beim Ziehen, quasi die Schränkung aus dem Flügel genommen wird. Sehr ungünstig!
Nummer 2:
Die zweite Idee: Kombiniertes Quer-/Höhenruder auf den äußeren Klappen. Dies entspricht der Steuerung wenn nur zwei Klappen vorhanden sind. Die inneren Klappen vielleicht für Butterfly? Die Programmierung erfolgt mit Nurflügelprogramm/Deltamischer.
Das funktioniert. Landungen immer noch sehr schnell. Langsames Ziehen führt zum bekannten Nicken. Das (vorsichtige) Setzen der inneren Klappen nach unten mit gleichzeitigem Setzen der äußeren Klappen nach oben (= Höhe) verschlechtert den Gleitwinkel deutlich, bremst den Drifter aber nicht ab.
Die üblicherweise programmierte Differenzierung im Querruder war eine Katastrophe. Mit (positiver) Differenzierung schiebt der Drifter fürchterlich. Also weg damit. Negative (!) Differenzierung werde ich noch testen.
Nun wurde versucht, den Schwerpunkt nach hinten zu nehmen. Die Entnahme von 30 gr Gewichten verschiebt den SP um 2 mm nach hinten. Dann fliegt der Drifter „eirig“ (um die Hochachse instabil). Wieder 15 gr hinein, Schwerpunkt jetzt bei 70 mm, das ist es!
Merke: Es ist eine Frage von einzelnen Millimetern!
Tiefenruder arbeitet hierbei allerdings auch gegen die Schränkung.
Nummer 3:
Da sitzt man nun und rekapituliert die Erkenntnisse aus den bisherigen Programmierungen.
Die Idee mit der kompletten Höhenruderfunktion auf den inneren Klappen war augenscheinlich schlecht. Die Programmierung Nr. 2 ist fliegerisch nicht optimal, hat auch keinen Zusatznutzen durch die inneren Klappen.
Kollege Felix, er studierte Flugzeugbau an der TU, meinte: „Eigentlich, auf Grund der Auftriebsverteilung, wäre es optimal, wenn die Höhenruderfunktion außen wäre aber die Tiefenruderfunktion innen.!“ ... Gesagt, getan.
Programmiert wird wie ein normaler Leitwerkler. Wegen der gewünschten Butterfly-Funktion. Notwendig ist dann ein Mischer Höhe -> Klappe.
Fliegerisch ist das ein echter Sprung nach vorne. Die Schränkung bleibt immer erhalten bzw. wird erhöht. Damit ist der Drifter ein neues Flugzeug. Man muss ihn auf Fahrt halten, aber die Leistung ist wirklich beeindruckend. Vor der Landung mal eben 2 Vollkreise in 2 m Höhe direkt über dem Platz, Geschwindigkeit herausziehen und landen. Das ist es!
etwas Tiefe drücken und halten (!) gibt ordentlich Speed. Langsam Höhe ziehen bis Maximum führt zum „Nurflügelnicken“. Zum normalen Fliegen sind nur minimale Ausschläge nötig.
Thermikleistung: Na ja, geht !!
Alle anderen Programmierungen habe ich gelöscht. Der Drifter hat, so eingestellt, das Potential mein Lieblingsflieger zu werden.
Endgültige Programmierung:
Höhe: äußere Klappen hoch, 16 mm
Tiefe: innere Klappen runter, 12 mm
Querruder: +/- 12 mm
Butterfly: äußere Klappen hoch, 5 mm, innere Klappen runter, 9 mm
3-Stufen Schalter
Speed: innere Klappen runter, 3 mm
Slow/Start: äußere Klappen hoch, 2 mm
Mischer Quer -> Klappe: 20%, schaltbar
KEINE Differenzierung. Test mit negativer Differenzierung steht noch aus.
Expo: Quer, Höhe, je 40%
Schwerpunkt: 70 mm
Anmerkung:
„Speed, alle Klappen 1-2 mm runter“ funktioniert nicht! Führt zum (großen) Innenlooping. Mit „Speed, nur innen“ kann man ordentlich Gas geben.